Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Informationen sollen einen ersten Überblick über relevante Themen im Rahmen der Hebammen-Betreuung geben.Die bereitgestellten Informationen können keine persönliche Beratung ersetzen. Die Informationen auf dieser Seite bieten lediglich einen kleinen Ausschnitt zu den einzelnen Themen und können im individuellen Einzelfall sehr verschieden gedeutet werden. Die Kosten für einen Hausbesuch werden in der Regel im Rahmen der Schwangerschaft oder Wochenbettbetreuung von den Krankenkassen übernommen.
Gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur und die Beachtung der unten aufgeführten Alltagsregeln helfen, gestärkt durch die Zeit der Schwangerschaft, die Geburt und das Familienleben zu gehen:
- Entlastung: 4-Füßler Position oder die Knie-Ellenbogen-Lage für mehrere Minuten
- Körperhaltung: Füße gleichmäßig belastet, Knie leicht gebeugt, Rücken gerade gestreckt, Schultern außen und unten, Nacken faltenfrei
- vor und bei körperlicher Belastung: alle Muskeln in Grundspannung bringen und halten
- das große Geschäft ohne Bauchpresse: Toi-Gang bei Bedarf, Po ins Klo, Schaukeln, Füße auf einem Hocker abstellen für hockende Position, ausgewogene Ernährung, täglich ca 2 Liter Trinken, bewusste körperliche Bewegung im Alltag
- Niesen, Husten, Lachen: lang aufgerichteter Rücken zur Seite verdreht
- Aufstehen und Hinsetzen: Füße in Schrittstellung und fest am Boden, Rücken lang gestreckt nach vorn geneigt
Die ersten körperlichen Veränderungen nimmt die Frau manchmal noch vor dem Bewusstsein der Schwangerschaft wahr. Zu den Veränderungen des Körpers gehören nicht nur der Geschmacks- und Geruchssinn, sondern bspw. auch Veränderungen der Atmung, des Herz- Kreislaufsystems und Veränderungen im Brustkorb und Becken. Ausgelöst werden die Veränderungen durch Hormone, um den Körper an die Bedürfnisse der Schwangerschaft anzupassen und auf die Geburt vorzubereiten.
Die alte Beschreibung für eine Schwangerschaft „ein Kind unter dem Herzen tragen“ klingt nicht nur romantisch verklärt. Sie hinterlässt auch den Eindruck, dass eine Schwangerschaft eine Last sein kann. Die Wahrnehmung der Veränderungen des Körpers kann individuell sehr verschieden sein.
Für die Rückbildung der schwangerschaftsbedingten Umstellungen braucht der Körper ungefähr 9 Monate Zeit. Bei der Planung einer weiteren Schwangerschaft sollte nicht nur die Rückbildungszeit sondern auch eine Regenerationszeit von insgesamt Mindestens einem Jahr eingehalten werden. Zur Unterstützung der Rückbildung ist die Stärkung der Muskulatur durch spezielle Rückbildungsgymnastik essentiell.
Durch gezielte Muskelanspannungen wird auch die Durchblutung im gesamten Kreislauf verbessert. Dies sorgt für eine optimale Verteilung der Nährstoffe und Bildung neuer Körperzellen. Im Rückbildungsgymnastik Kurs wird überwiegend die Muskulatur im Becken trainiert.
Stillen ist eigentlich so einfach – oder doch nicht? Eigentlich heißt die Devise: Immer ran. Doch meist ist es eben nicht so einfach. Jede Frau ist einzigartig, jedes Kind ist einzigartig. Darum kann es nicht nur eine Antwort auf die vielfältigen Fragen und Probleme geben. Und das ist auch gut so. Jede Frau kann ihren eigenen Weg finden. Dafür kann es hilfreich sein, mehr darüber zu wissen.
Alle Lebewesen haben angeborene Reflexe, die das Überleben sichern. Reflexe sind unbewusste Handlungen, die je nach Situation gestört werden können und auch verschieden stark ausgeprägt sein können. Beim Stillen kommen i.d.R. mehrere Reflexe vom Kind und der Mutter zum Einsatz. Wir Menschen haben ein großes Bewusstsein, welches manchmal die komplexe Abfolge der unbewussten Stillreflexe durcheinander bringen kann.
Beim intuitiven oder auch kindlich geleiteten Stillen werden alle Reflexe genutzt. Dazu liegt oder sitzt die Frau bequem und nach hinten gelehnt. Bei schmerzendem Saugen sollte das Kind von der Brust gelöst und von neuem begonnen werden! Um dem Kind zu helfen, kann die Frau ihre Brust von oben, also von der Nase des Kindes her, in den weit geöffneten Mund ihres Kindes rollen. Zum mütterlich geleiteten oder auch asymmetrischen Stillen gibt es auf Youtube ein hilfreiches Video: „attaching your baby at the breast (German)“
Eine Stillmahlzeit dauert 15 bis 40 Minuten je Brust. In 24 Stunden sollte ein Kind 8 bis 12 mal für mindestens 15 Minuten hörbar schluckend trinken. Ein hungriges Kind erkennt die Frau zunächst am sich öffnenden Mund, dann an der Faust im Mund, später am Schmatzen und zuletzt am Schreien des Kindes.
Die Bildung der Milch erfolgt immer während des Saugens! Muttermilch kann unterschiedliche Farben und „Formen“ haben: Die Konzentration der einzelnen Bestandteile der Milch passt sich im Verlauf der gesamten Stillzeit immer wieder den Bedürfnissen des wachsenden Kindes an.
Es gibt viele Wege, sich auf die Geburt vorzubereiten. Dazu gehört auch, sich bewusst zu machen, dass jede Frau die Vorgänge in ihrem Körper anders erlebt. Um die Geburt als ein positives und stärkendes Ereignis zu erfahren ist es wichtig, sich mit seinem Körper auseinander zu setzen. Es gibt viele Geschichten über verschieden erlebte Geburten.
Um sich auf das unbekannte Wagnis Geburt einlassen zu können, kann es hilfreich sein, zusammen mit dem Menschen, der zur Geburt da sein wird, verschiedene Geburtsberichte zu lesen oder anzuschauen. Dabei wird Frau schnell merken, welcher Bericht ihr gut tut.
Die bekannteste Beschreibung einer Geburt ist der Schmerz. Schmerz ist aber nur ein Teil der Geburt:
- Wie bei einem Ring, den Frau vom Finger streifen will, hilft es dem Kind bei der Geburt, wenn das Becken in Bewegung ist.
- Jeder Wehe folgt eine Pause.
- Positives Denken: „Ich bin eine Frau und ich schaffe das!“
- Vertrauen finden in den eigenen Körper und seine Kraft.
- Die Kontrolle über die Geschehnisse im Körper an das Unterbewusstsein abgeben.
- Wohlfühlen – Fallen lassen – Entspannen – Sicherheit – Geborgenheit – Vertrauen. Bei positiven Gefühlen werden die zur Geburt nötigen Hormone gebildet und ein positiver Kreislauf beginnt.
Die ersten 3 Lebensjahre eines Menschen sind von vielen Entwicklungsschritten geprägt. Ein Kind lernt, sich vom Rücken auf seinen Bauch zu drehen, es lernt, sich aufzusetzen, zu Krabbeln, zu Laufen, zu Sprechen, mit Besteck und einem Stift umzugehen. Dies sind die großen und sichtbaren körperlichen Entwicklungen. Dazu kommen Veränderungen im Schlaf- Wach, und Sozialverhalten.
Auch wenn wir in einer sich schnell verändernden Umwelt leben, so kann es doch manchmal erschreckend sein, wie schnell sich unsere Kinder verändern. Vielleicht geht es dem Kind genauso? Und braucht darum in solch einer Zeit besonders viel Nähe von Mama. Verwöhnen wir unser Kind, wenn wir ihm geben, was es braucht? Was ist „Verwöhnen“?
Aus psychologischer Sicht betrachtet, bedeutet verwöhnen, dem Kind die Möglichkeit zu nehmen, sich selbst zu regulieren. Wichtig zu wissen ist, dass Kinder frühestens ab einem Alter von 7 Monaten die Fähigkeit entwickeln, sich zumindest teilweise selbst regulieren zu können.
Es ist daher nicht möglich, sein Kind im ersten halben Lebensjahr zu „verwöhnen“. Wenn das Kind bekommt, was es braucht, wird es alle Voraussetzungen erhalten, ein gesundes Vertrauen in sich und seine Umwelt zu entwickeln. Das bedeutet, dass das Kind eine optimale Basis erfährt um an den Widrigkeiten des Lebens zu wachsen. Denn „bei Mama“ sind nicht die Regeln des Kindergartens oder der Schule einzuhalten. „Bei Mama“ ist, sich fallen lassen zu können und frei zu sein von den Zwängen der sozialen Gesellschaft, eben nach Hause kommen zu können.